Neben den bereits vorgestellten Möglichkeiten, Dateisystemobjekte miteinander zu vergleichen, bietet Sync Checker erweiterte Funktionen für spezielle Anwendungen: Eine oder sogar beide zu vergleichende Ordnerhierarchien müssen nicht unbedingt „live“ vorliegen, sondern können zu einem früheren Zeitpunkt oder auf einem anderen Mac „gescannt“ worden sein. Ein sogenannter Sync Checker-Schnappschuss kann als alternative Datenquelle für einen Vergleich dienen.
Wie schon erwähnt, ist es darüber hinaus möglich, Objekte im Vorhinein vom Vergleich auszuschließen. Als Kriterium für den Ausschluss kann der Name des Objekts oder der relative Ordnerpfad, in dem das Objekt liegt, dienen. Wir bezeichnen diese Funktion als Sperrliste.
Ein Sync Checker-Schnappschuss kann die Rolle echter Objekte während eines Datenvergleichs übernehmen. Für den Vergleich werden also nicht die gerade vorliegenden Dateisystemobjekte, sondern archivierte Daten über Dateisystemobjekte verwendet. Dies ist besonders in zwei Fällen nützlich:
Wenn Sie beobachten möchten, wie sich eine bestimmte Ordnerhierarchie über einen längeren Zeitraum hinweg verändert. Falls Sie einen Schnappschuss eines Ordners erstellt haben, können Sie diesen später nutzen und die Daten mit dem aktuellen Zustand des Ordners vergleichen. Sie sehen dann, was sich verändert hat.
Wenn Sie ähnliche Ordner auf zwei verschiedenen Computern miteinander vergleichen möchten, ohne dass Sie die Computer vernetzen oder anderweitig miteinander verbinden. Erstellen Sie auf dem ersten Computer einen Schnappschuss, transportieren Sie die Datei auf den zweiten Computer und nutzen Sie diese dort als Vergleichsquelle.
Ein Schnappschuss von Sync Checker enthält die Metadaten aller Dateisystemobjekte, die sich in einem gegebenen Ordner auf dem gleichen Volume befinden. Die eigentlichen Inhalte der Dateien werden darin nicht gespeichert, weshalb ein Schnappschuss weniger Speicherplatz benötigt als die Daten, die durchsucht wurden. Ebenso werden auch die Inhalte von Erweiterten Attributen nicht abgelegt, denn auch sie können eine beliebige Größe haben und erheblichen Speicherplatz verbrauchen. Deren Inhalte werden trotzdem mithilfe von Prüfsummen beim Vergleich berücksichtigt.
Sie können bei der Erstellung eines Sync Checker-Schnappschusses entscheiden, ob dort nur Daten enthalten sein sollen, auf die sowohl Sie (Benutzerrechte), als auch das Programm (Datenschutzbefugnis) Zugriff haben, oder ob versucht werden soll, alle zugreifbaren Objekte zu erfassen. Für letzteres ist Administrationsrecht erforderlich und der Schnappschuss wird mit privilegiertem Zugriff erstellt.
Auch wenn ein Sync Checker-Schnappschuss keine Inhalte von Dateien enthält, sind dennoch Informationen über das Vorhandensein von Dateien und Ordnern mit bestimmten Namen und bestimmter Größe über alle Benutzer hinweg enthalten. Dies kann die Privatsphäre der jeweiligen Datei-Eigentümer berühren. Ein Schnappschuss kann deshalb kritische Daten enthalten und sollte vor unbefugtem Zugriff geschützt werden.
Um einen Sync Checker-Schnappschuss zu erstellen, führen Sie die folgende Schritte durch:
Das Erstellen des Schnappschusses kann etwas Zeit beanspruchen. Die erstellte Datei trägt die Endung scss (Sync Checker Snapshot). Bitte legen Sie die Datei an einem sicheren Ort ab, um den Datenschutz zu gewährleisten.
Die Übersicht der Volumes kann versteckte Volumes enthalten, die zwar vorhanden sind, im Normalbetrieb aber nicht auf der grafischen Oberfläche dargestellt werden. Es handelt sich hier in der Regel um weitere systemnahe Volumes von macOS, bzw. des Macintosh-Flash-Speichers. Sync Checker verwendet wenn möglich die Angabe der jeweiligen APFS-Rolle, um verständlicher zu machen, welche Aufgabe das jeweilige Volume übernimmt.
Die folgenden APFS-Rollen sind gängig:
Wenn Sie einen Schnappschuss erstellt haben, können Sie ihn jederzeit zu Kontrollzwecken öffnen und einen Überblick erhalten. Sync Checker zeigt eine Zusammenfassung über jedes enthaltene Objekt in einem Dokumentenfenster an. Die Darstellung ähnelt der Listendarstellung im Finder, kombiniert mit einer „UNIX long list“, also einer Dateiauflistung, ähnlich wie sie das Programm ls im Terminal-Fenster erstellt. Ordner werden durch ein Aufklappsymbol und den Kennbuchstaben d (directory) an erster Position der Spalte POSIX-Info gekennzeichnet (zu Abkürzungen in POSIX-Infos siehe auch Kapitel Auswerten des Ergebnisses).
Das Fenster gibt auch an, zu welcher Zeit der Schnappschuss erstellt wurde, und wie der UNIX-Pfad des obersten Ordners auf dem betroffenen Computer gelautet hat. Falls Version 4.2 oder höher für den Schnappschuss verwendet wurde, wird außerdem eine zweite Zeile mit den folgenden Informationen sichtbar:
Durch Anklicken des Info-Symbols (i) erhalten Sie außerdem eine detaillierte Statistik über
Falls Sie früher mit einer alten Version von Sync Checker gearbeitet haben, haben Sie vielleicht noch alte Archive mit der Dateiendung scos, die wichtige Daten enthalten könnten. Sync Checker Version 4 oder höher kann solche Datenbestände, die früher Durchsuchungsdatei oder Offline Scan genannt wurden zwar nicht direkt verarbeiten, aber Sie können die Daten selbstverständlich importieren und in einen modernen Schnappschuss umwandeln lassen, so dass Sie die alten Daten problemlos weiterverwenden können.
Gehen Sie hierbei wie folgt vor:
Eine erstellte Schnappschussdatei kann als Quelle für einen Sync Checker-Vergleich in einem oder beiden Vergleichsfeldern des Steuerungsfensters angegeben werden. Wenn Sie den Knopf Auswählen … betätigen, können Sie also auch einen Schnappschuss auswählen, oder Sie ziehen die Datei vom Finder in das obere oder untere Feld des Fensters. Sie erkennen einen Schnappschuss daran, dass das am weitesten rechts stehende Symbol im Dateifeld in diesem Fall kein Ordner, sondern eine SCSS-Datei ist.
Der archivierte Schnappschuss kann echte Dateisystemobjekte während des Vergleichs fast vollständig ersetzen. Da das Archiv aber nur Metadaten und nicht die gesamten Daten enthält und für die Erstellung und Nutzung der Daten möglicherweise unterschiedliche Benutzer-Accounts mit unterschiedlichen Rechten zum Einsatz kommen, bestehen die folgenden Einschränkungen:
Bei einem Sync Check kann es sinnvoll sein, bestimmte Dateien oder Ordner generell auszuschließen. Dies ist möglich, wenn Sync Checker die zu sperrenden Objekte anhand ihres Namens erkennen kann. Es können Sperrlisten verwendet werden, in denen sich nicht zu vergleichende Objekte wie folgt identifiziert lassen:
Sie können außerdem jeweils wählen, ob Groß-/Kleinschreibung beim Vergleich eine Rolle spielen soll.
Bei den möglichen Vergleichskriterien gelten folgende Regeln:
Sie können Sperrlisten, in denen die oben genannten Namensregeln zur Identifikation von Objekten genutzt werden, selbst definieren. Selbst erstellte Sperrlisten werden in Dateien mit der Endung scil4 (Sync Checker Ignore List Version 4) abgelegt. Diese Listen werden von Sync Checker nach den üblichen macOS-Regeln für Dokumentendateien verwaltet. Hierbei kommt automatische Sicherung zum Einsatz. Um eine neue Sperrliste anzulegen, führen Sie die folgenden Schritte durch:
Durch Auswahl eines Eintragstyps in der ersten Spalte Dateisystemobjekte ignorieren können Sie bestimmen, welche Art von Vergleich zur Sperre verwendet werden soll. In der Spalte Wert geben Sie an, mit welchem Namen oder Pfad verglichen werden soll, und die Spalte Groß-/Kleinschreibung bestimmt, ob die Schreibweise dabei eine Rolle spielt.
Wenn Sie für einen Eintrag des Typs Pfad enthält einen Teilpfad angeben möchten, können Sie diesen direkt in der Spalte Wert eingeben. Sie können alternativ jedoch auch den Knopf Subpfad wählen … anklicken und dann zunächst den obersten Ordner, anschließend das „unterste“ Objekt für den Pfad in einem macOS-Dateidialog auswählen. Der Pfad zwischen den beiden Objekten wird dann automatisch als Wert eingesetzt.
Über Weitere Sperrliste hinzufügen … können Sie Einträge aus einer bereits bestehenden Sperrliste in die aktuelle Liste mit aufnehmen.
Ein oder mehrere Einträge lassen sich über den Knopf – entfernen. Bevor Sie eine Sperrliste in einem Sync Check verwenden können, müssen Sie diese in eine benannte Datei speichern.
Das Hauptfenster von Sync Checker enthält einen Knopf mit Auswahlmenü, der steuert, ob eine Sperrliste zum Einsatz kommen soll. Im Normalfall ist die Einstellung Alle zugreifbaren Objekte einschließen ausgewählt, so dass keine Sperrliste verwendet wird. Eine Sperrliste kann wie folgt genutzt werden:
Wenn Sie danach eine Sync Check-Prüfung durchführen, wird Ihre Sperrliste verwendet.
Wenn ein Benutzer sich im Finder einen Ordner anzeigen lässt und dieser Benutzer Schreibrecht für den Ordner hat, dann werden die Einstellungen des Finder-Fensters für diesen Ordner in eine versteckte Datei namens .DS_Store (Desktop Services Store) innerhalb des Ordners gespeichert. Wird der Ordner später wieder geöffnet, erfolgt dies mithilfe der Daten in dieser Datei wieder in der gleichen Ansicht wie vorher. Die Datei enthält z.B. Größe und Position des Fensters, die Positionen der einzelnen Symbole (bei Symbolansicht), Sortierreihenfolge (bei Listenansicht), Farbeinstellungen, usw.
Oft ist es nicht von Interesse, diese Ansichtseinstellungen des Finders in einen Sync Check mit aufzunehmen. Zu diesem Zweck können Sie im Aufklappmenü die vorgefertigte Sperrliste .DS_Store-Dateien (Finder-Ansichtseinstellungen) weglassen einschalten.
Frühere Varianten von Sync Checker vor Version 4 waren für ältere Versionen von macOS, OS X oder Mac OS X gedacht, in denen es sinnvoll war, weitere Arten von Dateien standardmäßig beim Vergleich wegzulassen. Dies ist in modernen Versionen von macOS nicht mehr nötig oder sinnvoll. Sie können deshalb alte Sperrlisten nicht importieren. Bis auf die .DS_Store-Sperre sind auch keine anderen vorgefertigten Sperrlisten mehr enthalten.