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macOS als NFS-Server

Daten per NFS freigeben

macOS kann Ordner seines eigenen Dateisystems zur gemeinsamen Nutzung im Netzwerk über das NFS-Protokoll freigeben. Beachten Sie, dass es aufgrund der Architektur von NFS als verteiltes Dateisystem üblich ist

jeweils als Freigaben anzulegen. Die Berechtigungen einzelner Benutzer und Gruppen werden über die Zugriffsrechte der einzelnen Dateien und Ordner geregelt, nicht über die Freigabe selbst. Über die Freigabe selbst können nur Berechtigungen für zugreifende Computer definiert werden.

Dieser Punkt wird genutzt, um die Objekte zu definieren, die der NFS-Server freigeben soll.
Dieser Punkt wird genutzt, um die Objekte zu definieren, die der NFS-Server freigeben soll.

Anlegen und Ändern von NFS-Freigaben

Um mit NFS-Freigaben zu arbeiten, wählen Sie in der linken Übersicht des Steuerungsfensters den Punkt NFS-Server > Freigabedefinitionen aus oder wählen Sie den Menüpunkt Konfiguration > Freigabedefinitionen einblenden. Die Liste der Freigaben wird dann in der rechten Hälfte des Fensters in einer Tabelle angezeigt. Wird eine Zeile der Tabelle ausgewählt, erscheinen Detailinformationen über diese Freigabe unterhalb der Tabelle. Die einzelnen Daten können verändert werden.

Gehen Sie wie folgt vor, um die Daten einer Freigabe an Ihre Bedürfnisse anzupassen:

  1. Betätigen Sie den Knopf Auswählen … neben der Zeile Freigabeordner, um den lokalen Ordner auszuwählen, der freigegeben werden soll. Beachten Sie bitte die untenstehenden Hinweise im Abschnitt „Beschränkungen für Freigaben“.
  2. Stellen Sie die Vorgaben für diese Freigabe mit den anderen Bedienelementen ein.

Sollen alle Schreibzugriffe auf die Freigabe abgeblockt werden, selbst wenn der entsprechende Benutzer Schreibberechtigung hätte, lassen Sie das Feld Nur zum Lesen freigeben angekreuzt. Ansonsten müssen Sie das Häkchen entfernen.

Haben Sie einen bestimmten Ordner freigegeben, wird der absolute Pfad dieses Ordners zum Freigabenamen, mit dem sich andere Computer verbinden. Die anderen Computer sehen dann die gesamte Dateihierarchie in, bzw. „unterhalb“ dieses Ordners. Möchten Sie erlauben, dass andere Computer wahlweise auch lediglich einen Unterordner innerhalb dieser Freigabe aktivieren dürfen, kreuzen Sie die Option Auch Aktivierung innerhalb der Freigabe erlauben an. Beispiel: Statt /freigabe dürfen dann andere Computer auch /freigabe/unterordner aktivieren, falls sie dies möchten.

Zuordnung von Benutzer- und Gruppen-Accounts zwischen Klient und Server

Das Klappmenü Benutzerabbildung legt fest, wie Benutzer und Gruppen von zugreifenden Rechnern auf Benutzer und Gruppen des freigebenden Rechners abgebildet werden sollen. Das Sicherheitsmodell von NFS lässt hier bestimmte Einschränkungen zu:

Sicherheitseinstellungen bei Nutzung von Kerberos

Ist in Ihrem Netz eine Kerberos-Zone definiert und ein entsprechender Kerberos-Schlüsselverteilungsserver vorhanden, können Sie die NFS-Freigabe mit zusätzlichen Maßnahmen absichern und die Datenübertragung verschlüsseln. Das Klappmenü Minimalsicherheit legt fest, welche Sicherungsmaßnahmen ein zugreifender Computer (und Kerberos-Benutzer) mindestens unterstützen können muss, um sich mit dieser Freigabe verbinden zu dürfen.

Zugriff auf bestimmte Computer beschränken

Da NFS als verteiltes Dateisystem konzipiert ist und deshalb keine Anmeldung benötigt, sollte der Zugriff auf bestimmte, „vertrauensvolle“ Klienten beschränkt werden. Die Grundeinstellungen werden mit dem Klappmenü Zugriffsrecht vorgenommen:

Weitere Optionen

Fortgeschrittene Wahlmöglichkeiten zur NFS-Freigabe können über ein Dialogfenster angegeben werden, das nach Betätigen der Schaltfläche Weitere Optionen einblenden erscheint. Diese Optionen werden auf einer getrennten Seite im Detail beschrieben.

Besondere Überlegungen bezüglich Einschränkungen beim Freigeben von Dateien für Video- oder Audio-Mediaplayern

Sie möchten möglicherweise den NFS-Server dazu verwenden, Mediendateien in Ihrem Netz freizugeben, z.B. Filme oder Musik. Diese Medien können dann von Abspielgeräten („Mediaplayern“) genutzt werden, die mit Ihrem Fernseher oder einer Audio-Anlage verbunden sind, unter der Voraussetzung, dass der jeweilige Player den NFS-Protokollstandard beherrscht. Diese Player unterliegen häufig bestimmten Einschränkungen, da sie kein vollwertiges Betriebssystem enthalten. Weitere Informationen über typische Probleme, die in der Praxis mit Mediaplayern auftreten, finden Sie auf einer speziellen Lösungsseite.

Reparieren einer beschädigten Freigabekonfiguration

Falls Sie versucht haben, den NFS-Server manuell, ohne die Hilfe von NFS Manager einzurichten, oder falls Sie ein Drittanbieterprogramm verwendet haben, das nicht perfekt auf Ihre aktuelle Version von macOS zugeschnitten ist, könnte die Liste der Freigaben so weit beschädigt sein, dass sich der NFS-Server komplett abschaltet. NFS Manager ist in der Lage, dieses Problem zu erkennen und gibt Ihnen die Chance, die kaputte Konfigurationsdatei zu entfernen, um mit einer neuen, leeren zu beginnen. In diesem Fall sind alle Bedienungselemente des Punktes Freigabedefinitionen gesperrt und die Meldung Die aktuelle Freigabekonfiguration ist ungültig. erscheint in rot unterhalb der Freigabetabelle. Drücken Sie auf den Knopf Mehr Info … um einen speziellen Reparaturdialog aufzurufen und weitere Einzelheiten über das Problem anzuzeigen. Sie können entweder

Für den Fall, dass die Problemdetails darauf hinweisen, dass ein freigegebener Ordner gelöscht oder umbenannt wurde, können Sie das Problem natürlich auch auf andere Weise beheben (z.B. indem Sie den fehlenden Ordner mit dem Finder wieder anlegen), und dann NFS Manager die Konfiguration neu einlesen lassen.

Beim Löschen der aktuellen Konfiguration werden die ungültigen Definitionseinträge in eine Sicherungsdatei gespeichert. Sie finden diese in /etc/exports-INVALID.backup. Erfahrene Systemverwalter können diese Datei nutzen, um einige der früheren Freigabeeinträge wiederherzustellen.

Beschränkungen für Freigaben

Beim Anlegen von NFS-Freigaben gibt es vier Grundregeln, die immer beachtet werden müssen:

  1. Grundsätzlich darf jedes physische Dateisystem (in Macintosh-Sprache also jedes Volume einer Platte) oder ein Unterordner davon freigegeben werden.
  2. Die Freigabe eines Unterordners eines bereits freigegebenen Ordners ist nur dann erlaubt, wenn sich dieser Unterordner auf einem anderen physischen Dateisystem befindet. (Dies ist dann der Fall, wenn der freigegebene Ordner einen Aktivierungsort eines anderen Volumes enthält.)
  3. Die Freigabe eines übergeordneten Ordners eines bereits freigegebenen Ordners ist nur dann erlaubt, wenn sich der Überordner auf einem anderen physischen Dateisystem befindet.
  4. Es dürfen nur lokale Dateisysteme freigegeben werden. (Es ist nicht erlaubt, ein Dateisystem freizugeben, das dieser Computer per Netzwerkverbindung von einem anderen Computer aktiviert hat.)

Diese vier Grundregeln sind in der Architektur von NFS begründet. Sie gelten immer, egal mit welchem Betriebssystem Sie arbeiten. Darüberhinaus gibt es die folgenden Regeln, die bei der Verwendung von macOS zusätzlich beachtet werden müssen:

WICHTIG: Wird gegen irgendeine dieser Regeln verstoßen, lehnt macOS die betroffene oder sogar alle Freigaben ab. Der NFS-Server arbeitet dann nicht wie erwartet. NFS Manager versucht, ein Verletzen der Regeln falls möglich im Vorhinein zu erkennen und gibt beim Versuch, widersprüchliche Freigaben zu speichern, entsprechende Fehlermeldungen aus.